Stefan Eichner spielt Reinhard Mey

Der „entspannte“ Franke Stefan Eichner war einem Teil des Publikums in Brehmen als versierter und spitzbübischer Musikkabarettist „Das Eich“ bereits ein Begriff, von seinem letzten Auftritt auf der Brehmer Bürgerhausbühne gewesen.

Etwas „seriöser“ oder sagen wir „ernsthafter“ präsentierte hier sich nun, auf Einladung der Aktion Kunst und Kultur im Bürgerhaus Brehmen,  mit seinem Reinhard-Mey-Liederabend.

Denn die Lieder spiegeln, dass Reinhard Mey immer ein kritischer Texter und Beobachter ist und war, aber auch über einen gesunden Humor verfügt, der zeitlos ist.

Erfreut berichtete Stefan Eichner über Reinhard Meys Wertschätzung und Freude, mit der er der Anfrage „ob es in Ordnung sei, seine Lieder zu spielen“ zugestimmt habe und ihm immer „wache und begeisterungsfähige Zuhörer“ wünschte. Sowohl über ihn als sichtbaren Interpreten als auch über Reinhard Mey wußte Stefan Eichner zu berichten.

Im zarten Alter von 19 Jahren war seine Begeisterung für Reinhard Mey in einer TV-Show von Alfred Biolek erwacht, bei dem Mey eine unvollständige Darbietung eines noch nicht veröffentlichen Liedes gab.

Die Begeisterung für Reinhard Meys Liedgut hält bis heute an. Den Anstoß, daraus eine Konzertreihe entwickeln würde, kam aus dem familiären Umfeld.

Etwa 600 Lieder hat Reinhard Mey in vier Jahrzehnten geschrieben. Mit viel (auch schwarzem) Humor, einer gesunden Portion verschmitzter, aber auch bissiger Ironie und viel Kreativität machte sich Mey an zahlreiche Themen heran, mit wachem Blick weit hinter die Kulissen und zur Schau gestellten Masken. Stefan Eichner bekennt ein Faible zu Liedern aus der „zweiten und dritten Reihe“ und wirbt um Verständnis, sollte er sich hin und wieder „ein wenig verspielen oder im Text vertun“. Das kam praktisch aber gar nicht vor.

Meys Themen sind und bleiben vielfältig und zeitlos. Viele ältere Werke sind heute aktueller denn je und sprechen alle Generationen an. Eichner beschreibt es schon „zum Fürchten“ angesichts der Tatsache, dass man offensichtlich nicht willens ist, aus Erfahrung zu lernen.

Eichner hat zu den Liedern viel Spannendes zu erzählen. Ernsthaftes, lustiges, trauriges, boshaftes, ironisches, humorvolles – nichts fehlt in der langen Aufzählung. Scherzhaft Überraschendes wie „Der Mörder war wieder der Gärtner“ oder schwarzhumorig-klassisches wie „Die Hempels“ , nachdenkliche Lieder wie „Nein, meine Söhne geb ich nicht“,  „So viele Sommer“, „Klabautermann“ führten durch die breit gefächerte Liedermacherwelt von Reinhard Mey. Am Schluß hieß es nach über zweistündigem Programm irgendwann einmal „Gute Nacht Freunde“.

Stefan Eichner konnte seine Freude und Leidenschaft auf sehr einfühlsame Weise mit seiner warmen Stimme und einfühlsamen Interpretationen an sein Publikum weitergeben und begeisterte alle, so dass ein baldiger neuer Auftritt „Stefan Eichner spielt Reinhard Mey 2.0 „ auf der Brehmer Bürgerhausbühne bereits gesetzt ist.